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von Gaius Marcellus » Sa 3. Jun 2017, 16:27
Das Forum Domus Medicorum
Eine neue Zeit bricht herein für das eifrige Domus. Das zumindest vermittelt das neue größte Gebäude des Sestieres und der Stolz, den sein Baumeister und seine Bewohner vermitteln. Bereits im letzten Dekad war das Domus Medicorum das wohl zweitgrößte Bauwerk im Sestiere, doch diese Zeiten sind vorbei… um das Domus Medicorum herum haben sich weitere Riesen angeschlossen, und zusammen ein Forum ergeben, das seinesgleichen in der Region sucht. Weit mehr als drei Mal so groß, so sagt man!
Jenes neue kolossale Gebäude wird „Forum Domus Medicorum“ genannt. Es besteht aus drei Teilgebäuden wie es scheint, allesamt aus festem Stein, mit wahrlich dicken Wänden, drei Stockwerke ragt es in die Höhe, gedeckt mit schweren Schindeln liegt es unverrückbar wie eine Kirche im Herzen des Stadtteils. Aber es ist keine kolossale Villa neuer Reicher, kein neues Sakralgebäude und auch keine Festung in der Stadt entstanden… nein das Forum ist weiterhin ein Ort der Zusammenkunft. Es scheint auch unterschiedlichsten Zwecken zu dienen und eher eine gemeinsame Bauträgerschaft, als ein Gebäude zu sein.
Das altbekannte Domus Medicorum steht wo es war, es hat einen Anbau und ein neues Stockwerk bekommen, so dass die Taverne und der Hotelbetrieb wieder an die guten alten Zeiten als größtes Gasthaust des Sestieres anknüpfen kann und zugleich seine gelehrten Ärzte und spaßigen Barbiere behält. Batista Brunis Lachen erschallt wie eh und je.
Der dicke Mann hat auch guten Grund zu lachen, denn direkt der Flügel neben dem Domus Medicorum ist eine immense Werkstatt, die Carpentierie ein Zimmermann und Baumeister, der neue Senator Joseo Carpentiere wohnt hier. Er hat im Wahlkampf Batistas Senatsbewerberposten übernommen und dessen Tochter geheiratet, traumhaft! In seiner Werkstatt sind noch weitere Handwerksmeister untergebracht… im Stile dieses Gebäudes soll das Sestiere neu erstrahlen, so sagt er immer. „Si, edificiamo!“.
Die nötigen Arme dafür will er aus dem Gebäude nebenan rekrutieren. Das Casa di St. Martini ist ein Novum in Genua, auch es ist ein dritter Teil dieses immensen Komplexes, aber auch hier wohnen keine reiche Herrschaften, ganz im Gegenteil, eine neue Heimstätte für Arme wurde hier emporgehoben – aber anders als im Armenhaus gibt es hier keine täglich neu zu erobernden Betten, die Männer bleiben meist für einige Monate und werden als Tagelöhner vermittelt, manch einem wurde so sogar schon eine neue Lehrlingsstelle verschafft, hört man.
Alles in Allem steht jener neue Koloss im Herzen dieses vor langer Zeit geschundenen Sestieres genau so, wie seine Einwohner auch, stramm, stabil und hoch, aber ohne Prunk und Luxus… Geselligkeit, Gesundheit und Neuaufbau scheint das Motto – für das Forum Domus Medicorum ebenso wie für jenes Domus selbst, von dem der junge Joseo und der alte Batista mit leuchtenden Augen erzählen... „Si, edificiamo!“.
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.
Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut.